Manuela Wroblewski – zehn Jahre für die Streuner von Avsallar

 

Viele Urlauber leiden unter den Bedingungen, in denen streunende Katzen und Hunde – in der Türkei oder anderswo – leben und sterben müssen. Manche fangen an, die Streuner zu füttern für die Zeit ihres Aufenthalts – und fahren dann nach Hause.

Für die Berlinerin Manuela Wroblewski wurde die Konfrontation mit dem Leid der Straßentiere in Avsallar, einem türkischen Ort nahe Alanya, zu einem Wendepunkt. Sie sah die Not, verlängerte zunächst ihren Urlaub und blieb schließlich bis heute, zehn Jahre später. Als Einzelkämpferin war sie auf den Straßen von Avsallar unterwegs, um eine immer größer werdende Schar von Katzen und Hunden zu versorgen und hat dafür ihre gesamten Ersparnisse verbraucht.
Dieses Engagement blieb nicht unbemerkt, so dass Manuela heute eine kleine Schar von Unterstützern aus aller Welt an ihrer Seite hat. In ihrer Facebook Gruppe berichtet sie über ihre Arbeit für die Streuner von Avsallar und sammelt Spenden. Viele Jahre lang war sie täglich 8-10 Stunden unterwegs, um derzeit 500 Streuner – überwiegend Katzen, aber auch einige Dutzend Hunde – regelmäßig mit Futter und frischem Wasser zu versorgen.

Sie erledigte diese für die Streuner überlebenswichtige Arbeit zu Fuß mit einem Trolley. Seit kurzem unterstützen Selda und Melissa Manuela bei dieser Arbeit. Bei Wind und Wetter, auch wenn sie verbalen und körperlichen Angriffe ausgesetzt sind, die Streuner können sich auf Manuela und ihr Team verlassen. An einem Ort, an dem die Tiere bisher bestenfalls unerwünscht waren, wenn nicht sogar in Gefahr misshandelt oder getötet zu werden, erfahren diese Katzen und Hunde nun regelmäßig Fürsorge und Zuwendung.


In Zusammenarbeit mit einer örtlichen Tierklinik lässt Manuela kranke und verletzte Tiere behandeln und versucht zukünftigen Generationen von Streunern das Elend durch Kastration der Elterntiere zu ersparen. So wurden allein in den letzten vier Jahren über 450 Tiere kastriert. Neben der Kastration und der regelmäßigen Versorgung der Tiere an den Futterstellen, ist es Manuela ein Anliegen, die besonders gefährdeten Tiere von der Straße zu holen. Diese Tiere haben aufgrund von Krankheiten oder Behinderungen oder aber durch ihr freundliches Wesen, das für Straßentiere in Avsallar zur Gefahr werden kann, keine andere Möglichkeit zu überleben. Manuela konnte bereits für über 500 Tiere Adoptanten in Europa und den USA finden. Unterstützung erhält Manuela von einem kleinen Kreis von Spendern, die sich in ihren Facebook Gruppen versammelt haben und vom Harmony Fund sowie von A Chance for Strays e.V.
Um noch mehr Tieren helfen zu können wurde ein sicherer Zufluchtsort erbaut. Dieser heißt zu Ehren eines besonders geliebten Streuners, der viel zu früh dem Straßenverkehr zum Opfer fiel, GUS O´Malley´s DREAM. Es handelt sich um ein in der Natur gelegenes Stückchen Land auf dem drei Gehege für Katzen, eine Quarantänestation und ein Bereich für Hunde erbaut wurden.

Derzeit haben 180 Katzen und 7 Hunde in GUS O´Malley´s DREAM ein vorübergehendes Zuhause fernab von den Gefahren von Avsallar gefunden und warten darauf, von ihren Menschen gefunden und in ihr endgültiges Zuhause geholt zu werden. Hier können auch scheue Tiere, die kaum vermittelbar sind, in Ruhe und Frieden leben.

Manuelas außergewöhnlicher Weg – von der Urlauberin, der es nicht gelang ihre Augen vor der Not der Tiere zu verschließen, über die Einzelkämpferin auf den Straßen Avsallars, bis zur Tierschützerin, die mit Hilfe ihrer Unterstützer bereits so viele Leben gerettet hat – zeigt nicht nur, dass jeder einzelne viel bewegen kann, sondern vor allem auch, dass man gemeinsam Unglaubliches erreichen kann.

Ansprechpartner in Deutschland für Manuela ist:

Johanna Walter per mail