Mein Name ist Margarita, ich bin 55 Jahre alt, wohne in St. Petersburg (Russland) und helfe seit vielen Jahren den armen Tieren zu überleben. Leider kann ich nicht alle retten, aber ich tue alles was in meiner Macht steht, bei Tieren wie bei Menschen. Einigen wurde das Glück in die Wiege gelegt, die anderen haben einen harten und erbarmlosen Weg vor sich.

Im Katzenheim mit Familienanschluss über kurz oder lang haben sich auf verschiedenen Wegen mittlerweile 75 Katzen und 13 Hunde eingefunden. Einige landeten nach dem Tod ihres Besitzers mit alten Möbeln auf dem Müll, andere wurden aus Messiwohnungen, oder von Alkohol -oder Drogensüchtigen befreit und wieder andere durften nie erfahren wie es ist ein geliebtes Haustier zu sein, denn sie wurden entweder von der Straße aufgelesen oder aus Kellern befreit die mit Brettern verschlossen wurden. In Russland lässt die Stadtverwaltung regelmäßig die Keller der Höchhäuser  zumauern oder zunageln,so können die Katzen nicht mehr raus und müssen vor Durst und Hunger sterben. Viele von den Katzen sind bereits in die Jahre gekommen und haben Probleme, entweder mit den Augen, mit den Zähnen oder auch andere Krankheiten, so wie bei alten Menschen. Aber jedes Lebewesen hat ein Recht auf eine warme Decke, ein Dach über dem Kopf und Essen.

Katzen genießen auch jeden gelebten Tag und sind sehr dankbare Wesen. In meinem privaten Tierheim bekommen sie alles was sie brauchen. Streicheleinheiten und ein liebevolles Wort. Sie werden behütet und verarztet. Aber unsere Gehälter sind zu niedrig, um alle Tiere gut zu versorgen. Es sind einfach zu viele kranke und alte Katzen, dies ist nur mit dem Gehalt meines Mannes nicht mehr zu stemmen. Ich arbeite auch in einem Fachjournal zu Hause auf dem Computer. Mein Gehalt beträgt 300 Euro, dies ist das Durchschnittsgehalt in St. Petersburg, jedoch haben wir Lebensmittelpreise wie in Europa und sogar höher. Mein Mann hilft mir bei allem. Ohne ihn hätte ich nichts für Tiere tun können.

Unser kleines privates Katzenheim braucht immer Hilfe. Neben der Versorgung meiner Katzen und Hunde, die permanent nach Futter schreien und Behandlung brauchen, helfe  ich noch anderen Menschen die ein Tier haben oder Tiere versorgen und ihr letztes Hemd für sie geben würden, obwohl sie selbst nichts haben. Meistens sind es ältere Menschen die nur eine kleine und unbedeutende Rente bekommen, (wie bei den meisten Menschen in Russland), die kaum für sie selber reicht. Sie haben keinen Computer, um im Internet um Hilfe zu bitten. Sie haben überhaupt keine Ahnung davon. Ich selber habe auch nicht viel und lebe in permanenter Angst, dass morgen kein Futter mehr da ist. Aus diesem Grund bin ich auf die Hilfe vieler Menschen angewiesen um den Hunger all dieser Tieren zu vermeiden.

Ich teile das wenige was ich habe mit diesen armen Leuten. Das ist eine große Verantwortung und es belastet mich auch. Wenn ich nur meine Tiere hätte, fühlte ich mich um einiges besser und sicherer. Aber habe ich eine andere Wahl? Momentan habe ich mehrere Schützlinge die ich permanent betreue. Galina ( sie ist Rentnerin und füttert etwa 30 Katzen und viele Hunde), dann Rentnerin Tatjana mit 25 Katzen, Rentnerin Inna (sie füttert etwa 40 Katzen in Garagen), Rentnerin Natalia (sie füttert und lässt viele Katzen und Hunde kastrieren).Über die Jahre konnte ich viele Katzen und Hunde aus meinem Tierheim nach Deutschland vermitteln wo sie ein wunderbares Zuhause gefunden haben.

   

Ein Häuschen für die Streuer


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